Recyclingsystem in der Schweiz

Um die Photovoltaik (PV) kursieren einige Fehlinformationen. Dabei ist die Methode der Stromgewinnung durch PV nachhaltig sowie umwelt- und ressourcenschonend. PV wird somit einen wichtigen Beitrag dazu leisten, dass die Schweiz ihre Ziele gemäss Energiestrategie 2050 erreicht. 

Durch und durch transparent

Leider glauben viele Leute, dass PV-Module viele gefährliche und knapp verfügbare Stoffe enthalten. Dem ist jedoch nicht so. Tatsächlich wird Glas, der Hauptbestandteil der Module (90 %), aus natürlichen Ressourcen hergestellt, die nahezu unbegrenzt in der Natur vorkommen. Der wichtigste Bestandteil von Glas ist Siliziumdioxid, das aus Quarzsand gewonnen wird. Die weiteren Schichten der Module bestehen aus Silizium-Wafern, Verbundfolien, wenig Metall und je nach Modulart einer Rückseitenfolie. Die Silizium-Wafer werden zusammen mit dem Glas wiederaufbereitet. Sie werden für die Produktion von Flachglas oder Baudämmstoff aus Glaswolle wiederverwendet. Die Verbund- und Rückseitenfolie wird verbrannt, um Strom oder Wärme für die Zementproduktion zu erzeugen. Die Metalle, die ca. 5 bis 8 % des Moduls ausmachen, werden extrahiert und für die Wiederverwertung zu Schmelzwerken in Europa transportiert. Über 75 % eines PV-Moduls können wiederverwendet werden. Die Kreislauffähigkeit der Silizium-Wafer wird zukünftig durch eine optimierte Wiederverwertung verbessert. 

Sie wollen mehr wissen? Weitere Infos zu den Bestandteilen und der Entsorgung von PV-Modulen finden Sie hier: Faktenblatt 2 

Wer übernimmt die Kosten des Recyclings?

Die Entsorgung von elektrischen Geräten in der Schweiz ist in der Verordnung über die Rückgabe, die Rücknahme und die Entsorgung elektrischer und elektronischer Geräte (VREG) geregelt. Swissolar hat mit SENS eRecycling bereits 2013 die relevanten Aspekte in Zusammenhang mit der Rücknahme und Entsorgung von PV-Modulen geregelt. Finanziert wird das System von SENS eRecycling durch eine vorgezogenen Recyclingbeitrag, vRB, die beim Kauf eines PV-Moduls erhoben und von der Käuferschaft bezahlt wird.  

Mehr zum finanziellen Aspekt des Recyclings von PV-Modulen liefert dieses Faktenblatt: Faktenblatt 1 

Effizient, effizienter, Photovoltaik

Die SENS-Ökobilanz von PV-Modulen zeigt, wie energieeffizient Photovoltaik tatsächlich ist. Eine Photovoltaikanlage ist für eine Lebensdauer von über 25 Jahren ausgelegt. Eine PV-Anlage ist nach nur 2 Jahren Betrieb energetisch amortisiert. Sie produziert über ihre Lebensdauer damit 15- bis 20-mal mehr Energie, als für ihre Herstellung benötigt wurde. Das Recycling sorgt abschliessend dafür, dass die wertvollen Bestandteile einer PV-Anlage danach aufbereitet und wiederverwertet werden.

Sind Sie neugierig, welche weiteren Punkte zur positiven Ökobilanz der Photovoltaik beitragen? Mehr dazu im Faktenblatt 3

Ein zweites Leben für Photovoltaikmodule – Stärkung der Kreislaufwirtschaft in der Solarbranche

Swiss PV circle Logo | © Swiss PV circle

SENS eRecycling und Swissolar starten zusammen mit der Berner Fachhochschule und weiteren Partnern aus der Solar- und Energiebranche das Projekt Swiss PV Circle. Das Projekt entwickelt Geschäftsmodelle mit dem Ziel, die Wiederverwendung von Photovoltaikmodulen in der Schweizer Solarbranche zu etablieren. Die frühzeitige Bestimmung des Wiederverwendungspotenzials soll datenbasiert erfolgen, weshalb das Projekt die Entwicklung einer digitalen Plattform beinhaltet.

Kurzfilm Recyclingsystem in der Schweiz

Zusammenarbeit von Swissolar und SENS eRecycling

Wenn PV-Anlagen ans Ende ihrer Lebensdauer kommen, fällt vor allem rezyklierbares Material an. Bereits seit einigen Jahren gibt es dafür das etablierte, gut funktionierende Recyclingsystem von SENS eRecycling. SENS arbeitet seit 2013 mit Swissolar für die fachgerechte Entsorgung von PV-Modulen zusammen. Swissolar vertritt in der Kommission für vorgezogene Recyclinggebühren (vRG) und im Stiftungsrat von SENS eRecycling das Fachwissen und die Interessen der Hersteller und Importeure. Die Inhaber des Swissolar-Qualitätslabels «Die Solarprofis» verpflichten sich im Bereich PV, die vorgezogene Recyclinggebühr zu bezahlen.

Praktische Infos für die Abholung von zerstörten Modulen oder Kollektoren, die am Ende ihrer Lebensdauer sind

Die Entsorgung von elektrischen Geräten in der Schweiz ist in der Verordnung über die Rückgabe, die Rücknahme und die Entsorgung elektrischer und elektronischer Geräte (VREG) geregelt. Swissolar hat mit SENS eRecycling bereits 2013 die relevanten Aspekte in Zusammenhang mit der Rücknahme und Entsorgung von PV-Modulen geregelt. Finanziert wird das System von SENS eRecycling durch eine vorgezogene Recyclinggebühr (vRG), die beim Kauf eines PV-Moduls erhoben und von der Käuferschaft bezahlt wird.

Die Abholung von PV-Modulen über SENS eRecycling wird gemäss dem nachfolgenden Prozess abgewickelt.

Abholauftrag über das Kundenportal:

  • Der Installateur kann sich über das Formular für Neukunden auf dem Kundenportal von SENS eRecycling registrieren.
  • SENS eRecycling prüft die Anfrage und erstellt daraufhin eine Kundennummer. Die Kundennummer ist firmenbezogen und kann zukünftig für die Abholungen verwendet werden.
  • Der Installateur meldet sich daraufhin auf dem Kundenportal mit den erhaltenen Zugangsdaten an und erfasst einen Abholauftrag für PV-Module.
  • Die Bereitstellung der PV-Module erfolgt gemäss dem aktuellen Merkblatt.
  • SENS eRecycling organisiert danach die Abholung gemäss dem erstellten Abholauftrag und führt die PV-Module zum Umschlagplatz des Recyclers.

Die Abholung und die Entsorgung für PV-Module ist kostenlos. Die Abholung erfolgt ab Baustelle/Liegenschaft der demontierten PV-Module oder ab Lager der Installationsfirma.
Die Zufahrt muss befestigt sein und für einen Lastwagen zugänglich. Weitere Anforderungen sind im Merkblatt ersichtlich.
 
Kontakt: 
SENS eRecycling, Obstgartenstrasse 28, 8006 Zürich
www.eRecycling.ch

Wie funktioniert die Wiederverwertung von Photovoltaikmodulen in der Schweiz? Roman Eppenberger, Mitglied der Geschäftsleitung bei SENS eREcycling, gibt in einem Interview Einblicke in die Recycling-Praxis.
Zum Interview

 
Alu Recycling  | © Unsplash

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