Kommentar zum Walliser Nein zum Solardekret

10.09.2023

Das Walliser Stimmvolk hat heute an der Urne das Dekret über das Bewilligungsverfahren für Photovoltaik-Grossanlagen mit knapp 54 % abgelehnt. Hinter dem Ergebnis dürfte hauptsächlich der Wunsch stehen, dass die Autonomie der Gemeinden nicht eingeschränkt wird.

Walliser Solardekret | © Kanton Wallis

Darauf deutet auch das deutliche Ja in vielen Standortgemeinden hin, in welchen alpine Photovoltaik-Projekte geplant sind, darunter etwa Zwischbergen, Hérémence, Grengiols, Saas Grund oder Törbel. Es besteht weiterhin die realistische Möglichkeit, dass einige der geplanten Projekte fristgerecht (bis 2025) realisiert werden können. Die besten Chancen haben dabei jene Projekte, die von bestehenden Infrastrukturen wie Stromleitungen und Strassen ausgehen können, weil diese Projekte am schnellsten realisierbar sind und weil dabei mit keinem oder wenig Widerstand von Umweltverbänden zu rechnen ist. Das heutige Abstimmungsergebnis ist deshalb nicht als generelles Nein zu alpiner Solarenergie im Wallis zu deuten.

Damit das alpine Solarpotenzial genutzt und Solaranlagen da gebaut werden, wo es Sinn macht, müssen die Rahmenbedingungen dafür über 2025 hinaus gesichert werden. Swissolar begrüsst deshalb, dass der Bundesrat mit der Beschleunigungsvorlage erneuerbare Energien die Voraussetzungen für einen raschen Ausbau von Produktionsanlagen für erneuerbare Energien sowie von Übertragungsleitungen schaffen will. 

Swissolar befürwortet den Bau alpiner Solaranlagen in Ergänzung zu jenen auf Dächern und Fassaden aus zwei Gründen: Erstens leisten alpine Solaranlagen einen zusätzlichen und wesentlichen Beitrag an die Winter-Stromversorgung. Zweitens können sie den Ausbau von Solarstrom in der Schweiz beschleunigen. Die Nutzung des Potenzials auf Gebäuden hängt von zahlreichen individuellen Bauentscheiden und zum Teil auch von Renovationszyklen ab und verläuft deshalb immer noch zu langsam.

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