Solarmonitor Schweiz: Photovoltaik kann 80 Prozent des benötigten Schweizer Stromausbaus liefern

28.11.2024

Der Schweizer Solarmarkt erlebte in den letzten Jahren ein beispielloses Wachstum. Auch wenn sich dieses in nächster Zukunft verlangsamen dürfte, ist die Photovoltaik (PV) auf bestem Weg, die zweite tragende Säule der Schweizer Stromversorgung zu werden. Um die künftige Entwicklung realistisch abschätzen zu können, hat Swissolar erstmals den Solarmonitor Schweiz erstellt. Dieser Bericht liefert fundierte Fakten zur Diskussion über die energetische Zukunft der Schweiz. Darin enthalten sind Prognosen bis ins Jahr 2035, wobei Swissolar bei geeigneten Rahmenbedingungen und Marktmodellen bis dann von einem jährlichen Solarstromertrag von über 28 Terawattstunden (TWh) ausgeht. Das sind rund 80 % des gemäss Stromgesetz benötigten Schweizer Stromausbaus. Die Zielerreichung hängt allerdings von der Ausgestaltung der Verordnungen zum Stromgesetz ab. Zudem wird zum ersten Mal der Branchenumsatz sowie dessen erwartete Entwicklung für die Zukunft präsentiert. Auch der Bedarf an Fachkräften, die für das Gelingen der Energiewende unerlässlich sind, wird eruiert: Aktuell bietet die Branche rund 11'000 Vollzeitstellen an.

Solarstromproduktion Solarmonitor 2024 | © Swissolar

Der Schweizer Solarmarkt erlebte in den letzten Jahren ein beispielloses Wachstum, mit jährlichen Zuwachsraten von bis zu 60 Prozent. Im zu Ende gehenden Jahr wird Photovoltaik (PV) rund 11 Prozent zum Strombedarfs der Schweiz beitragen und ist damit auf bestem Weg, neben der Wasserkraft die zweite tragende Säule der Schweizer Stromversorgung zu werden. 

Die Einführung des neuen Stromgesetzes führt allerdings zu Unsicherheiten, die in den nächsten zwei Jahren ein verlangsamtes Marktwachstum mit sich bringen dürften. Danach werden die im Gesetz vorgesehenen neuen Marktmodelle zu neuen Wachstumsschüben beitragen. Dafür müssen allerdings gegenüber der Vernehmlassung deutlich verbesserte Ausführungsbestimmungen erlassen werden. Wichtige Verordnungen, die unter anderem die Minimalvergütungen für eingespiesenen Solarstrom und die Lokalen Elektrizitätsgemeinschaften (LEG) regeln, werden vom Bundesrat voraussichtlich im Februar 2025 erlassen und per 2026 in Kraft gesetzt.

Erste Ausgabe des Solarmonitors Schweiz liefert neue Zahlen und Fakten zum Solarausbau

Um die künftige Entwicklung des Schweizer Solarausbaus realistisch abschätzen zu können, hat Swissolar erstmals den Solarmonitor Schweiz erstellt. Dieser Bericht liefert neue Fakten zur Diskussion über die energetische Zukunft der Schweiz. Grundlage für diese Prognose bilden die Ausbauziele für neue erneuerbare Energien gemäss dem im vergangenen Juni beschlossenen Stromgesetz: Bis 2035 sollen jährlich 35 Terawattstunden (TWh) aus solchen Quellen stammen. Im Solarmonitor sind entsprechend Prognosen für den Photovoltaik-Ausbau bis ins Jahr 2035 enthalten, wobei Swissolar bis dann von einem jährlichen Solarstromertrag von über 28 TWh ausgeht. Solarstrom kann also bei geeigneten Rahmenbedingungen rund 80 % zum benötigten Schweizer Stromausbau bis 2035 beisteuern, mehr als jede andere Energiequelle. 

Zum ersten Mal wird der Branchenumsatz erhoben. Im laufenden Jahr liegt er voraussichtlich bei rund 3,7 Milliarden Franken, bis in 10 Jahren dürfte dieser Wert bei über 6 Milliarden liegen. Mit einer detaillierten Befragung der Akteure wurde zudem der Personalbestand ermittelt: Aktuell sind rund 11'000 Vollzeitäquivalente in der Schweizer Solarbranche tätig. Für die Erreichung des Ausbauziels gemäss Stromgesetz muss dieser Wert auf rund 19'000 Vollzeitstellen steigen. Ausserdem wird die Schweiz mit internationalen Photovoltaik-Märkten verglichen: Bezüglich installierter Leistung pro Kopf lag die Schweiz im vergangenen Jahr weltweit auf Platz 10 und hat damit in den vergangenen Jahren massiv aufgeholt, obwohl hierzulande PV-Anlagen bisher fast ausschliesslich auf Dächern installiert wurden. 

Der Solarmonitor wird künftig jährlich in aktualisierter Form veröffentlicht.

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